Impressionen vom Mississippi.

Impressions from the Mississippi.

 

Copyright der Fotos auf dieser Seite: k-h.h.

Ein idealer Ausgangspunkt für eine Reise zum unteren Mississippi ist New Orleans. Von dieser französischsten aller US-amerikanischen Städte mit ihren spanischen, karibischen und afro-amerikanischen Einflüssen lässt sich bequem Natchez, einer der Hauptorte am Unterlauf des Flusses, erreichen, von wo aus man zu vielen historischen und ethnologischen Sehenswürdigkeiten in den Staaten Louisiana und Mississippi gelangen kann. Das zu Beginn des 18. Jahrhunderts von den Franzosen gegründete New Orleans mit seinem brodelndem Leben, dem French Quarter und seiner reizvollen Lage am Rande des Mississippi Deltas zählt zu den attraktivsten Reisezielen des gesamten nordamerikanischen Kontinents. 

New Orleans is a favorable starting point for a voyage to the lower Mississippi. From this most French of all US-american cities with its Spanish, Caribic, and Afro-american influences you can easily reach Natchez, one of the main places of the lower valley of the river to get to many historic sites of the states of Mississippi and Louisiana. New Orleans, founded by the French at the beginning of the 18th century, with its pitoresque site at the edge of the Mississippi delta, is one of the most attractive destinations of the whole northamerican continent. 

Auf dem Gelände des ehemaligen Grand Village der Natchez , von dem noch drei Hügel erhalten sind, befindet sich ein Museum, in dem einige der Artefakten bewundert werden können, die bei den Ausgrabungen seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden, und wo man auf zahlreichen Plakaten Informationen über die Kultur der Natchez nachlesen kann. Die Bebilderung stammt zumeist von den zeitgenössischen Aufzeichnung von Le Page du Pratz. Im Außengelände sind noch drei Mounds zu besichtigen, unter ihnen der Tempel Mound und der Mound der Großen Sonne. Zwischen diesen beiden Mounds befand sich der Zeremonienplatz, auf dem Feierlichkeiten und Zeremonien sowie das im Südosten weit verbreitete Lacrosse Ballspiel durchgeführt wurden. Der Tempel bestand aus drei Abteilungen, von denen in der einen das Heilige Feuer, in der anderen die Gebeine der verstorbenen Häuptlinge und in der dritten wahrscheinlich ein Heiliger Stein befanden. In diesen Heiligen Stein soll sich der Überbringer des Sonnenkults nach dessen Begründung der Sage nach verwandelt haben. Eine Bestätigung hierfür ist jedoch bis heute nicht gefunden worden. An jedem Morgen trat der Häuptling vor sein Haus und begrüßte die Sonne, indem er den Rauch seines Kalumets in Richtung des Tempels und alle Himmelsrichtungen bliess. Das Tempel-Plaza-Ensemble war typisch für alle Gruppen des Südostens (s. auch: Der Sonnenkult am unteren Mississippi.).

Three mounds of the former Grand Village have been preserved. Today on this ground a museum is located, where you can admire some artefacts that have been excavated since the 60ies of the 20th century, and where many blachboards inform you about the Natchez culture. The pictures come mostly from Le Page du Pratz a contemprory French observer. Outside of the museum there are three mounds, one of them the Temple Mound and another the Mound of the Great Sun. Between this two mounds lay a ceremonial ground for all kinds of ceremonies and the tradional Lacross Play. The interior of the temple was divided in three parts, one for the Holy Fire, one for the remains of the deceased chiefs, and one for a Holy Stone. The mythological bearer of the suncult should have been transformed in this stone.  But this could never been verified. Every morning the chief came out of his house blazing smoke of his calumet in the direction of the temple and the four cardinal points. The Temple-Plaza-Ensemble was typical for all groups of the Southeast.  

Copyright: Mississippi Department of Archives and History.

Nach dem ersten der sog. Natchezkriegen errichteten die Franzosen gemeinsam mit Natchez 1716 die Befestigungsanlage Fort Rosalie. Das Datum seiner Fertigstellung gilt heute als Gründungsdatum der Stadt Natchez. Nach dem Bau des Forts kehrte einige Jahre Ruhe ein, bevor in den 20er Jahren des 18. Jahrhundert die Situation zunehmend eskalierte und nach zwei weiteren sog. Kriegen nicht mehr befriedigt werden konnte. Nach Landstreitigkeiten führten die Natchez 1729 einen letzten Aufstand gegen die französische Kolonie, in dessen Verlauf Fort Rosalie völlig zerstört und danach auch nicht mehr wieder aufgebaut wurde. Heute erinnert nur noch eine Informationstafel an den Ort, an dem  das Fort einst gestanden hat (s. auch: Die Beziehung zwischen Franzosen und Indigenen am unteren Mississippi).

After the first of the socalled Natchez wars in 1716 the French together with Natchez indians constructed fortifications, the Fort Rosalie. This date is considered as founding date of the town of Natchez. After the establishing of the fort some years have been uneventfully. But in the 20ies of the 18. century the situation escalated and could never been satiesfied. In 1729 after ground disputes the Natchez made a last revolt against the french colony. Fort Rosalie was totally destroyed and never again rebuilt. Today only a dashboard reminds of the location of the former Fort.  

Die Gegenstände, die gezeigt werden, sind entweder Gebrauchsgegenstände oder Gegenstände, die kulturellen Zwecken dienten. Der Erhaltungszustand einiger dieser Gegenstände lässt den Betrachter erahnen, welche Arbeit zu deren Rekonstruktion nötig ist.

The shown items are items of pracitcal use or items for cultural practices. Their form of conservation make the observer guess the difficulty of the work for their reconstruction. 

Emerald Mound ist neben Winterville die größte und bedeutendste Kultstätte im unteren Mississippi Tal. Diese wurde im Laufe des 16. Jahrhunderts verlassen zugunsten einer Ansiedlung des Grand Village auf dem Gelände, auf dem sich heute das Natchez Museum befindet. Die ersten Europäern, die mit der Expedition des Spaniers de Soto an den Mississippi kamen, haben Emerald Mound wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt erlebt, als dieser Ort noch genutzt wurde. Die Flussstreitmacht, die die europäischen Eindringlinge damals vertrieben hat, stammte entweder aus Winterville oder von Emerald Site. Die gesamte Kultstätte bestand aus einer erhöhten Fläche auf der einander gegenüberliegend sich der Hügel für den Tempel und der für das Haus der Große Sonne befanden. Der Platz dazwischen wurde für zahlreiche Zeremonie und Festlichkeiten genutzt. 

Besides Winterville Emerald Mound is one of the greatest prehistoric monuments in the Lower Mississippi Valley. It was left in the 16th century and the Grand Village was rebuilt on the area where now the modern museum of the Natchez is placed. Coming with the expedition of the Spaniard de Soto to the Mississippi, the first Europeans have probably seen Emerald Mound at a moment it was still in use. The river army that drove away the Spanish intruders came from Winterville or Emerald Site. The whole monument was composed of the mound for the temple and the mound for the house of the Great Sun situating on a higher flat ground. The place between the two mounds was the ground for the year around ceremonies.  

In Natchez findet regelmäßig in jedem Jahr Ende März ein Powwow statt, bei dem rituelle Tänzen, meist Stamp Dances, zur Aufführung kommen. Mittlerweile nehmen Indigene aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen an diesem Ereignis teil. Es zeigt nicht nur das Traditionsbewusstsein vieler Indigenen, sondern dient auch, indem viele Menschen aus ganz verschiedenen Gegenden in- und außerhalb der USA sich bei einem Powwow treffen,  dem Zusammenhalt von in Diaspora lebenden Gesellschaften. 

In Natchez Powwows are celebrated each year at the end of march, when especially stamp dances are performed. Meanwhile indian of different ethnic groups take part of this event. That shows not only the tradional conscious of many indians, but also helps to gather many people of all parts of the USA and beyond and strengthens live in diaspora societies.   

Von Natchez aus lassen sich weitere indigenen Monumenten in zwei- bis dreistündigen Autofahrten erreichen. Hierzu gehören Winterville und Lake George Site in Zentralmississippi oder Poverty Point und Marksville Site in Louisiana. Leider befinden sich die meisten dieser Stätten auf Privatbesitz, sodass sie nicht zu erreichen oder nur aus der Entfernung zu betrachten sind. Zu Letzteren gehört auch Foster Site in der Nähe von Emerald Mound und der Lower Jackson Mound in der Nähe von Poverty Point.

Other indian monuments could be reached from Natchez in two or three hours by car. That means Winterville and Lake George Site in Central Mississippi or Poverty Point and Marksville Site in Louisiana. The most of these sites lay on private ground and cannot be visited or only be observed in some distance, like Foster Site near Emerald Mound and Lower Jackson Mound near Poverty Point.   

Copyright: www.PovertyPoint.us.

Poverty Point und Lower Jackson Mound gehören zu den ältesten indigenen Monumenten in den USA überhaupt. Beide stammen aus der Zeit vor Chr. Geburt und wurden von Jäger und Sammler Gesellschaften errichtet. Da solche Gesellschaftsformen üblicherweise keine Anlagen dieser Größenordnung erbauten, ist dieser Zusammenhang besonderer Erwähnung wert. 

Poverty Point bestand aus sechs hintereinander liegenden halbkreisförmig angeordneten Hügelketten. Am oberen Ende dieser Ketten stand der heute noch erhaltene größte Hügel, Mound A. In einiger Entfernung davon befinden sich noch weitere kleinere Hügel. Eine Auswahl der zahlreichen Gegenständen, die vor Ort ausgegraben wurden, werden in einem Museum gezeigt. Es handelt sich dabei um Pfeilspitzen, Gewichten für Angeln und Steinschleudern sowie um Gegenständen, die kultischen Zwecken dienten.  

Poverty Point and Lower Jackson Mound are part of the oldest indian monuments in the USA. Both date from the time before Chr. and were established by hunter and gatherer societies, that usually didn´t built monuments of this greatness. 

Poverty Point consisted of six semicircled earthen ridges. At the top of these reaches there was the largest mound, mound A, still in existence today. In some distance there are some smaller mounds. An example of many items excavated at this site are shown in a museum, like spear points, plummets, altlatles weights, or items for cultural use.  

Copyright: Advocates for Poverty Point.

Die Marksville Mounds gehören zu den Waldland Kulturen, die zeitlich zwischen dem Archaikum, zu dem Poverty Point zählt, und den Mississippi Kulturen anzusiedeln sind. Da es in Marksville zur Zeit kein Museum gibt und auch nicht abzusehen ist, wann sich dieser Zustand ändert, sind die Töpferarbeiten dieses Zentrums leider nicht zu besichtigen. 

The Marksville Mounds are part of the Woodland Culture, younger than the former archaic cultures like Poverty Point but older than the later Mississippi Cultures. But there is no chance to see the pottery of this centre because there is no museum and it could not be said, when a new one is built. 

Ebenso wie die prähistorischen Stätten lassen sich von Natchez aus auch autonome Territorien indigener Gruppen in Tagesfahrten mit dem Auto erreichen. Eines davon ist die im östlichen Teil des zentralen Mississippi gelegene Reservation der östlichen Gruppe der Choctaw. Zwei andere sind die Territorien der Nationen der Tunica-Biloxi und der Chitimacha in Louisiana.

Like the prehistoric or protohistoric sites you can also reach autonomous territories of indian groups by car daytrips from Natchez. One of this is the reservation of the eastern group of the Choctaw in the easten part of central Mississippi. Two others are the territories of the nations of the Tunica-Bilox and the Chitimacha in Louisiana.  

In ihrem Museum geben die Museumsmacher ausgiebig Information über die Herkunft der Tunica, über ihre sakralen Bauten und ihre Wohnbehausungen, über ihre Religion und darüber, wie es dazu kam, dass sie ihre Heimat am Yazoo River und im jenseits des Mississippi gelegenen Arkansas verlassen mussten und sich mit kleineren Gruppen zusammen in der Region um das heutige Marksville in Louisiana niederließen. Zusammen mit den Biloxi, die aus der Gegend an der Golfküste des heutigen Staates Mississippi nach Louisiana einwanderten, bilden die staatlich anerkannte indigene Nation der Tunica-Biloxi. Auf dem Territorium ihrer Nation betreiben sie zahlreiche öffentliche Einrichtungen für die Gesundheitsversorgung, die Schulbildung ihrer Kinder oder die Gerichtsbarkeit. In dem Museum sind neben den eigentlichen Ausstellungsräumen Laboratorien für die Restauration traditioneller Artefakten und Räume für den Unterricht der Kinder in der traditionelle Sprache der Tunica untergebracht.    

In the museum you can learn many details of the origin of the Tunica, about their temples, and their buildings, about their religion and about their migration from the Yazoo and in parts of Arkansas to the region round about the Marksville of today in Louisiana. Togehter with the Bilox they form today the acknowledged  nation of the Tunica-Biloxi. The little tribe of the Biloxi settled originally near the town of Biloxi of today on the golf coast from where they have been driven out by the colonial powers. On the territory of the nation the Tunica persue many public institutions for healthcare, for schools for the children or for justice. In the museum there are besides the showrooms laboratories for the restoration of the old artifacts and rooms where the children are teached in the traditional language of the Tunica. 

Im Ortsbild der Chitimacha Nation kann man sehr schön sehen, wie viel wert die Nation auf ihre Traditionen legt. Die eigene Sprache findet auch im öffentlichen Raum vielfach Verwendung. Hier wie in allen anerkannten indigenen Nationen werden Einrichtungen betrieben. Selbst moderne Wohnhäuser werden den traditionellen Behausungen nachempfunden. 

The Chitimacha Nation shows very well the importance the nation is giving their traditions. The traditional language is publicly used in many cases. Like in other sovereign indian nations institutions are run for public welfare. Even modern buildings sometimes look like the traditional houses.

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